Die Initiative „eEducation Austria“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung verfolgt das Ziel, digitale und informatische Kompetenzen in alle Klassenzimmer Österreichs zu tragen. Schulen, die den Unterricht sowie den Schulstandort „digi-fit“ machen, können Mitglied von „eEducation Austria“ werden. 

Die Tourismusschulen MODUL der Wirtschaftskammer Wien haben sich bereits im März 2021 durch Aktivitäten und Leistungen als Expert.Schule qualifiziert. Für besonders herausragende Leistungen – über 100 Aktivitäten und Prozesse im Unterricht und in der Verwaltung – erhielt das MODUL im Juni 2022 das goldene Expert.Plus-Gütesiegel.

Um Rahmen einer kleinen Feier wurde die Auszeichnung nun offiziell übergeben. Nach einer kurzen Begrüßung von Herrn Dir. Schnabl gab es eine Präsentation über den Weg zum Expert.Plus-Gütesiegel – von der federführenden Kraft des Projekts, Lehrerin Sandra Paulhart-Hebenstreit. Mag. Robert Schrenk vom Bildungsministerium und Mag. Andreas Riepl von eEducation überreichten anschließend unter großem Applaus das Zertifikat.

Die Feier wurde begleitet von den Schülerinnen und Schülern der 4HLB; danke an die charmanten Moderatorinnen und an das Kahoot-Team! Sonja aus der 4HLB bezauberte die Gäste mit einer Gesangseinlage am Klavier, Chapeau! Danke auch an die professionelle technische Unterstützung von Absolvent Clemens Fischl von CRF events mit seinen Kommilitoninnen Miriam und Stella, die derzeit ein Eventmanagementstudium absolvieren.

Last but not least: Diese Auszeichnung basiert auf dem gemeinsamen Engagement des gesamten Lehrerkollegiums und der MitarbeiterInnen – daher ein herzliches Dankeschön an die komplette MODUL-family!

Was hat es nun mit dieser Auszeichnung genau auf sich? Das erklärt uns die Projektverantwortliche und Wirtschaftspädagogin, Sandra Paulhart Hebenstreit im folgenden Interview.

Herzlichen Glückwunsch, die Tourismusschulen MODUL gehören seit kurzem zum erlesenen Kreis der „Expert.Plus-Schulen“. Wie kam es zu der Idee, bei der Initiative „eEducation Austria mitzumachen?

SPH: Ja, wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam dieses Ziel erreicht haben. Die Idee dazu kam aus dem Qualitätsmanagement. Eine Steuergruppe zum Thema Digitalisierung am Schulstandort gab es schon länger. Wir haben dann gemeinsam mit dem Qualitätsmanagement immer wieder für das Schulprogramm besprochen, welche Ziele wir uns setzen wollen und wo wir hinwollen. Durch ein praktisches Online-Tool, das eEducation allen Mitgliedern für solche Überlegungen zur Verfügung stellt, sind wir dann auf die Initiative aufmerksam geworden. Member-Schule wird man durch das Beitreten – also relativ einfach.

Beim näheren Hinsehen haben wir bemerkt, dass viele der Erfordernisse für eine Zertifizierung als Expert-Schule schon am Schulstandort stattfinden und umgesetzt werden. Wir mussten diese also nur sichtbar machen … sobald wir Expert-Schule waren hat uns dann aber der Ehrgeiz gepackt. Durch das Nachweisen von Aktivitäten in verschiedenen Bereichen, haben wir dann sogenannte Badges gesammelt. Wie kann man sich das vorstellen? Zum Beispiel durch den nachweislichen Einsatz von Lernsoftware, Apps und Lernplattformen und die Anpassung der didaktischen Konzepte dahinter, Erproben von neuen Unterrichtsszenarien, Sensibilisieren der SchülerInnen auf Safer-Internet Aspekte und auch die Schulentwicklung selbst.

Das waren lauter kleine Schritte. Wir haben alle Unterrichtenden gebeten, Aktivitäten – auch wenn sie noch so klein waren – zu melden. Insgesamt waren es 123! Wir waren so überwältigt! Wir hatten uns 100 vorgenommen. Alle haben zusammen geholfen, und so haben wir GEMEINSAM den Expert+-Status erreicht. Darauf sind wir eigentlich am meisten stolz in der Steuergruppe, dass sich so viele an diesem Prozess beteiligt und sozusagen unsere Arbeit vergoldet haben mit dem Zertifikat.

Vom Start als „Member-Schule“ über den Status „Expert-Schule“ nun also das goldene Expert.Plus-Gütesiegel? Welche Meilensteine und Projekte dürfen wir uns im Rahmen dieser Entwicklung vorstellen? Und wer war alles an der Schule mit involviert?

SPH: Im gesamten Prozess zu den einzelnen Zertifikaten geht es darum, eLearning am Schulstandort umfassend zu etablieren. Dies beginnt mit der Erstellung eines digitalen Konzepts, in dem der Ist Status erhoben wird und Ziele für die nächsten Jahre festgelegt werden. Man überlegt dann gemeinsam in der Schulgemeinschaft – bei uns war das eine Steuergruppe, die aktiv mit dem Qualitätsmanagement zusammengearbeitet hat – durch welche Maßnahmen diese Ziele umgesetzt werden können.

Bei uns waren sicher die flächendeckende Nutzung der Lernplattform Eduvidual, die Einführung der Notebook-Klassen in den höheren Jahrgängen sowie kontinuierliche Schulung und Unterstützung der Lehrpersonen die großen Meilensteine. Aber es gibt so viele kleine Aktivitäten, die alle dazu beigetragen haben, dass wir nun sagen können, wir sind in puncto Digitalisierung auf einem sehr guten Weg.

Wie geht es nun weiter? Um das Expert.Plus-Gütesiegel zu behalten, müssen sicher auch weiterhin bestimmte Standards eingehalten werden?

SPH: Wir wollen uns auf jeden Fall laufend weiterentwickeln. Das ist aber gar nicht so einfach … alle sind durch zusätzliche Belastungen – vor allem durch die Erschwernisse durch die Pandemie – stark ausgelastet. Zusätzliche Projekte lassen sich schwer unterbringen. Wir versuchen deshalb, bei dem, das schon passiert anzusetzen und hier mit der Digitalisierung anzudocken. Oft kann das auch nach einem einmaligen Aufwand eine langfristige Erleichterung bedeuten. Deshalb arbeiten wir derzeit z.B. an gemeinsamen Fragenpools für Übungsaufgaben, wo die SchülerInnen selbständig üben können, gleich Feedback und Hilfestellungen zur richtigen Lösung angeboten bekommen.

Wir versuchen auch administrative Prozesse durch Automatisierung oder digitale Unterstützung zu optimieren … die Weiterentwicklung des Unterrichts – Schulungen in diesem Bereich – stehen natürlich auch ganz oben auf der Liste. Auch den Austausch untereinander anzuregen ist eigentlich wenig Aufwand, bringt aber viel, weil KollegInnen ihre Erfahrungen weitergeben und gute Ideen übernommen werden können. Aber es ist ein laufender Prozess, es geht immer weiter und es ist schön, wenn man sieht, dass sich etwas bewegt – NEVER STOP MOVING!