Strafe muss sein! Oder?

Einblicke in den Alltag einer Gefängnisseelsorgerin

In Ethik setzen sich die fünften Klasse mit dem Themenkomplex Fehlverhalten, Konsequenzen und Versöhnung auseinander. Dazu passt die Frage, wie ein Staat mit Straffälligen umgeht und wie das auf alle wirkt. Darüber hat die Gefängnisseelsorgerin und Pfarrerin Dr. Christine Hubka viel zu erzählen.

Die Ethikgruppe der 5HLC hat sie am 8. November getroffen. Beim Positionieren zu Fragen im Raum wurde schnell klar, dass das Thema Haft mehr Leute betrifft, als man zunächst denken würde. Es geht ja immer auch um Angehörige, KollegInnen, Begegnungen im öffentlichen Raum … Frau Hubka beantwortete unsere Fragen und stellte ihr Buch „Nach der Haft“ und Besuchsvereine vor. Wir hörten von Sinn und Unsinn von langen Strafen versus Biographiearbeit, überraschenden Urteilen und der Tatsache, dass der Umgang mit Ausgesperrten den Blick aufs eigene Leben verändert.

Was auch für unseren Alltag gilt: Niemanden in die Situation kommen lassen, dass „es ihm wurscht ist, was mit ihm passiert“. Dann wird es gefährlich … Und, was wir auch in Ethik immer wieder feststellen: „(Bedingungslose) Beziehung heilt!“