Employer Branding

Podiumsdiskussion am MODUL

Wie schafft es die Tourismus- und Freizeitindustrie, eine ausreichende Anzahl an MitarbeiterInnen zu einem Zeitpunkt mit den relevanten Qualifikationen zur Verfügung zu stellen und damit den Anforderungen der Gäste zu entsprechen? Employer Branding, das in der Praxis bewährte "interne Marketing" stellt einen Ansatz dar, der wenn nicht eine Lösung, so zumindest eine Linderung der Probleme darstellt. Bei einem Networking des Travel Industry Club Austria wurde deutlich, dass dies nicht so einfach geht. Georg Michenthaler (IFES), Andreas Weigner (Cuisino.at), Harald Hafner (Travel Industry Club Austria), Jutta Altschuh (hotelcareer.at) und Sabine Riedel (Eurest) diskutierten über notwendige Maßnahmen, Beschäftigte für den Tourismus zu gewinnen und sie auch zu halten.

Obwohl ein extrem interessantes Berufsbild stellt sich der Tourismus am Ende oft eher als „Abenteuer“ dar, vergleicht man die Erwartungen mit den tatsächlichen Gegebenheiten - wie v.a. stehende Tätigkeiten, anstrengender Kundenkontakt, fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie doppelt so viel Stress und Überstunden bei geringer Kompensation und Anerkennung. Das ist auch der Grund, warum die Branche händeringend nach „Fachkräften“ sucht, die es im Inland gar nicht mehr gibt.

Zur Frage, was Mitarbeiter eigentlich zufrieden macht, äußerte sich Jutta Altschuh differenziert. Einerseits gehe es darum, welche Werte und Ideen Mitarbeiter in den Betrieb einbringen dürfen und können, andererseits für welche Werte und Zukunftsvision der Betrieb selbst steht. Oft geht es gar nicht darum, in welcher Region ein Betrieb steht, sondern was er dem potenziellen Einsteiger bringt. Die Bewerber seien heute viel mobiler und flexibler. Es gehe um den „persönlichen Nutzen“ für die berufliche Weiterentwicklung, sagte Altschuh. Für die Betriebe geht es im Wettbewerb um Mitarbeiter hingegen darum, die Dinge besser sichtbar zu machen, die im Hintergrund vielleicht ohnehin schon gemacht werden.

Text (auszugsweise): Dr. Wilfried Seywald; Fotos: Christian Mikes – pressedienst.com