Syrisches Essen? Die 2A empfiehlt ?.

Syrisches Essen? Die 2A empfiehlt ?.

Am 30.9. war ein Teil der Ethikgruppe 2A im Rahmen des "Langen Tages der Flucht" im Haus Vindobona zu Besuch. Das ist ein Haus der Caritas für Asylwerber, in dem ca. 85 Menschen betreut werden. Die Idee der Veranstaltung ist, dass man konkrete Menschen hinter dem Schlagwort "Flüchtling" kennenlernt, am besten bei einer sehr verbindenden Tätigkeit: essen!

Zunächst bekamen wir eine kleine Führung. Die ehemaligen Spitalszimmer sind vergleichweise hell und groß. Luxus gibt es hier aber nicht: in einem Raum wohnen bis zu acht Leute. Wichtig ist, dass alle selber kochen können. Das ist eine Beschäftigung und strukturiert den Tag - arbeiten dürfen Asylwerber ja nicht. Außerdem ist es ein Stück Heimat. Mit 5 Euro 60 Essensgeld pro Tag muss man allerdings gut wirtschaften.

Für uns hat die Syrerin Boushra groß aufgekocht: am Speiseplan stand feingeschnittener Salat mit ganzer Zitrone und Fladenbrotcoutons, Ouzi (ein Gericht aus Rindfleisch, Reis, Erbsen und Cashewkernen) mit und ohne Teigmantel und die frittierten Teigbällchen Awame. Es war schön zu sehen, wie Boushra beim Erklären Freude und Bestimmtheit ausstrahlte - das verstand man auch ohne Arabischkenntnnisse.

Wichtig sind z.B. die Gewürze: gemahlener Kardamom, ein Hauch Zimt (ja, im Hauptgericht) und die syrische Spezialmischung "sieben Gewürze". Der Trick bei Awame ist, dass die Bällchen aus dem sehr heißen Öl sofort in sehr kalten Sirup müssen, damit sie knusprig bleiben. Darum arbeiten bei diesem Dessert zwei Leute Hand in Hand, in diesem Fall Boushra und ihr Mann Haitham.

Beide sind erst seit kurzem in Österreich, darum übersetzte der Betreuer, Herr Bahmanian, der schon seit dreißig Jahren hier lebt. Er meint, der größte kulturelle Unterschied ist, dass die Menschen in Syrien mehr Nähe zueinander haben. Man kann z.B. ohne Vorankündigung die Nachbarn bitten, auf die Kinder aufzupassen.

Es hat uns alles ausgezeichnet geschmeckt. Trotzdem haben wir es nicht geschafft, die orientalisch bemessene Menge aufzuessen. Wir können die syrische Küche wirklich sehr empfehlen. Wir sind dankbar für die Gastfreundschaft und wünschen Boushra, Haitham und ihren Kindern alles Gute.