Reformation in Bewegung

Das eigene Smartphone als Audio-Guide durch die Geschichte des „Evangelischen Wien“

Schülerinnen und Schüler haben im evangelischen Religionsunterricht die Geschichte der Evangelischen in Wien und ihre heutige Aktualität erforscht. Sie entwarfen einen Spaziergang durch die Wiener Innenstadt auf der GPS-unterstützten App „City Listening“ von Klaus Kubo. Ab dem 10. Februar 2017 – pünktlich zum Europäischen Reformationsball – ist der Spaziergang für jedes iPhone und Android-Smartphone abrufbar und kann Einzelpersonen und Gruppen begleiten, die die Wiener Reformationsgeschichte „in Bewegung“ erfahren wollen. 

Interessierte laden sich die „City Listening“-App herunter und wählen den Evangelischen Stadtrundgang „Reformation in Bewegung“ aus. Durch die Smartphone -Funktion „Standort“ erkennt die App, wo die Spaziergänger sich befinden. Die Wien-Entdecker wiederum sehen auf einer Karte, wo sich die einzelnen Stationen befinden. Sie gehen zu einer Station, dort aktiviert sich die App von allein und gibt die von den Schülerinnen und Schülern aufgesprochenen Informationen preis. Durch die Aufnahmen werden die Spaziergänger zu den weiteren Stationen geführt. Dabei können die Wien-Entdecker sich solange an den Stationen Zeit nehmen wie sie wollen. So bietet der Stadtrundgang „Reformation in Bewegung“ eine moderne, individuelle Möglichkeit, die evangelische Seite der Innenstadt zu entdecken. 

Hintergrund:

Seit September 2014 haben LehrerInnen und SchülerInnen im Evangelischen Religionsunterricht einzelne Stationen der Wiener Reformationsgeschichte erforscht. Anfang September 2016 übernahm die 4HLA am MODUL (Tourismusschule im 19. Bezirk) die Zusammenfassung und Überarbeitung der Texte im Evangelischen und Katholischen Religionsunterricht sowie in gemeinsamen Unterrichtseinheiten unter Federführung des evangelischen Religionslehrers Matthias Eikenberg (er ist auch Pfarrer in der Weinbergkirche in Döbling).  

Sechs Stationen umfasst der Spaziergang: das Stubentor, den Stephansplatz, die Reformierte Stadtkirche in der Dorotheergasse, die Lutherische Stadtkirche nebenan, den Josefsplatz und das Landhaus in der Herrengasse. 

Für die jungen Erwachsenen im Evangelischen Religionsunterricht am MODUL bedeutet dies Projekt: historische Informationen sammeln, zu kurzen, informativen Texten zusammenfassen, vor Ort an jeder Station die Texte testen, nachjustieren und einsprechen. Das Technikzentrum des MODUL bereitet die Aufnahmen auf, die dann zu App-Entwickler Klaus Kubo gesandt werden. Kubo und Philipp Reichel unterstützen das Projekt professionell: Der seit 2006 in Wien lebende Kubo steht der Projektgruppe mit der Technik zur Seite. Historiker, Stadtführer und Schauspieler Philipp Reichel unterstützt die jungen Erwachsenen bei den Anforderungen des Stadtrundgangs und beim Einsprechen. 

„Durch das Projekt lernen die Schülerinnen und Schüler viel“, erklärt Pfarrer Matthias Eikenberg. „Sie organisieren und managen, sie entdecken und lernen die Geschichte der Wiener Evangelischen, sie haben technische Einblicke, sie erfahren viel über unterschiedliche Sprechweisen und – das ist am MODUL besonders wichtig – sie lernen aus der Sicht der Touristinnen und Touristen zu sehen und zu hören.“ Er sei stolz auf seine Schülergruppe, dass sie in einem Halbjahr das Projekt tragfähig gemacht haben, sagt Eikenberg. Der Religionslehrer und Pfarrer kann sich gut vorstellen, im nächsten Halbjahr den Stadtrundgang „Reformation in Bewegung“ weiter zu verbessern. 

„Mit dem Projekt haben wir einen tollen Anfang gemacht. Schülerinnen und Schüler erfahren direkt wie ihr schulisches Engagement etwas bewegt. Sie machen evangelische Geschichte bewusst und erlebbar für andere“, sagt Gisela Ebmer, Fachinspektorin für den evangelischen Religionsunterricht an Höheren Schulen.

Klaus Kubo und Philipp Reichel sind ebenso begeistert vom Audio-Guide-Projekt: „Wir können uns gut vorstellen, dass weitere Bezirke folgen oder der Stadtrundgang im 1. Bezirk erweitert werden könnte“, so Kubo und Reichel.

Für Rückfragen steht Ihnen gern zur Verfügung:

Martina Schomaker-Engemann

Öffentlichkeitsreferentin der Evangelischen Diözese A.B. Wien

Hamburgerstr. 3 / Stiege M

1050 Wien